Wie du bereits in meinen Beiträgen zuvor lesen konntest, gibt es verschiedene Einflussfaktoren für das Polyzystische Ovarialsyndrom.
Weiter geht’s! Was ich dir in JEDEM Beitrag mitgeben möchte: PCOS hat zwar eine genetische Komponente und eventuell wird dir die Neigung für dieses Syndrom mitgegeben, aber wie stark sich am Ende Symptome zeigen, ist abhängig von deinem Lebensstil. In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit einem weiteren wichtigen Faktor für die Symptomausprägung bei PCOS.
Neben Übergewicht, Insulinproblemen und Bewegungsmangel, haben auch Entzündungen einen großen Einfluss auf PCOS-Symptome. In unserem Körper greifen verschiedene Prozesse ineinander und natürlich beeinflussen sich die einzelnen Faktoren gegenseitig.
Wie du dich ernährst und bewegst, hat dabei maßgeblich Einfluss. Je nach Ernährungsweise kann es z. B. zu Entzündungsprozessen im Körper kommen. Auch Bewegung wirkt entzündungshemmend, wohingegen lange und starke Beanspruchungen eher entzündungsfördernde Effekte zeigt.
Auch Umweltfaktoren, Stress und Gifte, haben Einfluss auf das Entzündungsgeschehen in unserem Körper.
Aber was verstehen wir eigentlich unter Entzündungen?
Grundsätzlich ist eine (akute) Entzündung eine Abfolge von Prozessen, die dazu dient geschädigtes Gewebe zu beseitigen, Noxen und Invasoren zu eliminieren und die Homöostase im Körper wiederherzustellen. Eine physiologische Entzündung hemmt sich dabei über die Entzündungskaskade selber, wenn du sie nicht durch Ibuprofen und Co. daran hinderst.
Bei einer chronischen Entzündung kommt es allerdings zu einer Fehlregulation, mit Proliferation von Gefäßen und Bindegewebe; diese Art der Entzündung ist langanhaltend und gilt als einer der Hauptfaktoren für die Entwicklung moderner Erkrankungen.
In manchen wissenschaftlichen Kreisen wird diese „low-grade Inflammation“, also die niederschwellige Entzündung, auch als DER Faktor für die Entwicklung von Erkrankungen, wie Diabetes, Krebs oder Autoimmunstörungen gesehen – je nachdem, welche genetische Neigung der Betroffene hat.
Niederschwellige Entzündungsprozesse sind eine Antwort des Körpers auf Gewebsverletzungen und Stress, aber auch auf unterschiedliche Lebensstilfaktoren wie Bewegungsmangel, hohe Blutzucker- und Blutfettwerte und gehen mit erhöhten Entzündungsfaktoren, wie TNF-a, IL-1, IL-6 und CRP einher – sie sind einer akuten Entzündung sehr ähnlich, nur dauern sie länger, sind weniger stark und nicht immer zielführend.
Sie korrelieren z. B. mit Darmstörungen, werden aber auch durch Übergewicht, Stress und Erkrankung provoziert.
Eine besondere Rolle bei niederschwelligen Entzündungen spielt unser Darm. Bei Störungen an der Darmgrenze, kann es letztendlich zu einem „Leaky Gut“ kommen. Pathogene, die nun leichter, über die gestörte Darmbarriere in den Blutkreislauf gelangen, aktivieren das Immunsystem und fördern niederschwellige Entzündungsprozesse. Eine gestörte Darmschleimhaut nimmt gleichzeitig weniger effizient Nährstoffe auf und es entstehen noch eine Reihe anderer Probleme, aber dazu ein andermal mehr.
Zu viel auf der Waage?
Bei einem Großteil der PCOS-Betroffenen besteht die Neigung zu Übergewicht. Und das Problem ist, Übergewicht führt automatisch zu entzündlichen Prozessen! Außerdem werden dadurch noch andere Prozesse angestoßen, die deine Symptome verschlechtern können.
Vor allem Bauchfett provoziert entzündungsfördernde Hormone. Gleichzeitig zeigen, Übergewichtige, häufiger Darmdysbiosen und erhöhte darmassoziierte Entzündungsmarker. Zu allem Übel werden bei PCOS generell erhöhte Entzündungsmarker festgestellt, du hast also bei PCOS eine erhöhte Entzündungsneigung und häufig auch eine Neigung zu Übergewicht und dieses Übergewicht befeuert dein Entzündungsgeschehen zusätzlich.
Wir merken uns:
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- Übergewicht ist besonders ungünstig, bei einer PCOS-Veranlagung und bei genetischer Veranlagung für PCOS, wirken Entzündungen vermutlich wie ein Brandbeschleuniger und sorgen für eine erhöhte Symptomausprägung. Deswegen ist es besonders wichtig, dass du bei PCOS auf deine Ernährung, einen gesunden Lebensstil und Bewegung achtest, das schöne daran ist, du selber hast einen großen Einfluss und bist diesem „Syndrom“ nicht hilflos ausgeliefert!
Praxistipp:
Wenn du unter PCOS leidest, macht es Sinn sich mit der Darmgesundheit zu beschäftigen. Dabei kann dir z. B. eine Stuhlprobe und eine darauf abgestimmte Therapie helfen. Durch eine Stuhlprobe finden wir heraus, wie es um deine Darmbakterien, Entzündungsparameter, und Verdauungsrückstände bestellt ist und können evaluieren ob deine Darmbarriere ihren Job erfüllt. Wenn du hier Probleme hast, kannst du durch gezielte Supplementation, Ernährungsanpassung und Therapietools deinen Darm unterstützen. Wenn du Fragen dazu hast, melde dich gerne bei mir per Mail:
info@deborah-rittwagen.de
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